Quantitative
Merkmale
Aktivität
Küken von herausragender Qualität müssen
lebhaft sein und über eine gute Körperspannung
verfügen. Dies lässt sich
überprüfen, indem ein Eintagsküken auf
seinen Rücken gelegt wird. Ein gutes Küken
hat keine Schwierigkeiten sofort wieder
auf die Beine zu kommen. Man kann
sagen, dass ein Küken nicht mehr als 3
Sekunden brauchen sollte, um wieder in
eine aufrechte Position zu gelangen.
Nabel
Ein wichtiges Element bei der Prüfung
der Qualität eines Kükens ist die Untersuchung
des Nabels. Ein guter Nabel sollte
geschlossen, trocken sowie frei von
Eierschalen- und sonstigen Eihüllenresten
sein. Zur Untersuchung
der Qualität des
Nabels muss das Küken
in die Hand genommen
werden. Natürlich ist es
daher in einer Legehennen
Brüterei nicht möglich,
jedes einzelne Küken vor der
Lieferung genau zu prüfen.
Prüfung des Schnabels und der
Gelenke
Die Untersuchung des Zustands von
Schnabel und Gelenken der Küken kann
einige Hinweise auf die Brutbedingungen
geben. In beiden Fällen sollten keine
Verletzungen oder Wunden vorzufinden
sein. Verletzte Schnäbel und Gelenke
sind Anzeichen für nicht optimale Bedingungen
im Brutschrank. Rote Punkte auf
dem Schnabel deuten darauf hin, dass die
Temperatur im Brutschrank zu hoch war.
Verletzte Gelenke können nach MAULDIN
und BUHR (1996ww) Anzeichen für eine
sehr hohe Luftfeuchtigkeit während des
Brütens sein. Küken, die unter Bedingungen
mit hoher Luftfeuchtigkeit ausgebrütet
werden, müssen sich beim Schlüpfen
aus der Schale mehr anstrengen, was
schädlich für ihre Gelenke ist.
Untersuchung der Bauchqualität
Der Bauch von Eintagsküken muss weich
und geschmeidig sein. Aufgeblähte, steife
und harte Bäuche deuten auf schlecht
absorbierten Eidotter hin. Dies führt häufig
zu Problemen während der Aufzucht
und zu einer höheren Sterblichkeitsrate
in der ersten Woche. Ursachen für große
und harte Bäuche bei Legehennenküken
können zum Beispiel ein zu geringer
Wasserverlust und zu hohe Temperaturen
während des Brutvorgangs sein. Ein harter
Bauch ist auch ein Anzeichen für eine Infektion
des Dottersacks.
Auswertung von Daten
Die Datensammlung kann mittels handschriftlicher
Formblätter und/oder durch
direkte Eingabe in ein Computerprogramm
erfolgen. Es empfiehlt sich die Daten
auf Grundlage von Ursprungsherde und
Schlupftag zu sammeln. Dies hilft, einen
Überblick über Leistungsabweichungen im
Hinblick auf die Ursprungsherden und/oder
den Schlupftag oder womöglich auch hin-
sichtlich der Jahreszeit zu behalten. Eine
Sammlung von Daten ist nur dann sinnvoll,
wenn die Bereitschaft zur Suche nach den Ursachen
für offensichtliche Unterschiede bei
der Kükenqualität besteht. Nur dann kann
der Produktionsprozess verbessert werden.
Zusammenfassung
Das Ziel einer jeden Brüterei ist es, möglichst
viele Küken in Topqualität zu schlüpfen.
Um sich einen Eindruck von der Qualität
der produzierten und verkaufsbereiten
Küken zu verschaffen, ist eine Sammlung
von Daten bezüglich der Kükenqualität
und Heranziehung klar definierter Parameter
sinnvoll. Diese Parameter können
sowohl quantitative als auch qualitative
Merkmale sein. Quantitative Merkmale
sind unter anderem das Gewicht und die
Größe des Kükens, der Chick Yield und
die Länge der Federn. Qualitative Merkmale
sind subjektiver und beinhalten die
Untersuchung der Aktivität des Kükens
sowie der Qualität von Nabel, Schnabel
und Gelenken. Es gibt Methoden,
die eine möglichst objektive Messung
qualitativer Merkmale ermöglichen, um
einen zuverlässigen Überblick über die
produzierte Kükenqualität zu erhalten.
Djanet Ould-Ali
Robert Schulte-Drüggelte
Nabel von schlechter Qualität
Nabel von guter Qualität
Schnabel mit roten Punkten
Verletzte Gelenke
schlecht absorbierter Eidotter –
großer und steifer Bauch
gut absorbierter Eidotter –
weicher und geschmeidiger Bauch