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EINE HERAUSFORDERUNG – EINE CHANCE

EINE HERAUSFORDERUNG – EINE CHANCE

KÄFIGFREIE LEGEHENNEN – DIE DÄNISCHE SICHT

Geschichte – Daten von 2017 In Dänemark konnte in den letzten fünf bis sechs Jahren eine Veränderung bei der Nachfrage nach Tafeleiern beobachtet werden, von mehr als 50 % Eier aus ausgestalteten Käfigen zu immer mehr Eiern aus alternativen Haltungsformen. Insbesondere der Anteil an Eiern aus Bodenhaltung und ökologischer Haltung sind zum Nachteil der Eier aus Käfighaltungssystemen gestiegen. Diese Entwicklung wird wahrscheinlich so weitergehen und von dem Verbot gestärkt werden, welches besagt, dass in Supermärkten ab 2017/2018 keine Tafeleier aus ausgestalteten Käfigen mehr verkauft werden dürfen. Jahrelange Erfahrung und ein ausgezeichnetes Management, insbesondere in der ökologischen Produktion, zeigen, dass die Rassen von heute alle sehr effizient sind und der Haltungsform angepasst werden können. Ganz gleich, ob es ein Stall für Käfigleger oder ökologische Produktion ist. Die Junghennen und Hennen müssen für jede Unterbringungsform „trainiert“ werden. Fakten zum Schnabelkürzen – die Geschichte Dänemarks
  • Bis 2013 wurden allen Legehennen in ausgestalteten Käfigen, Boden- und Freilandhaltung die Schnäbel gekürzt (das Schnabelkürzen wurde in der Brüterei an Eintagsküken vollzogen).
  • Ab 2013 war das Schnabelkürzen in ausgestalteten Käfigen untersagt. Ein Jahr später, ab dem 1. Juli 2014, war außerdem das Schnabelkürzen bei Eintagsküken in alternativen Haltungssystemen verboten.
  • In Dänemark wurden den Legehennen für die ökologische Produktion noch nie die Schnäbel gekürzt! Seit 2003 wurden Küken für die ökologische Produktion in ökologischen Haltungssystemen aufgezogen und die Behörden führten eine Überprüfung des Tierwohls ein.
  Wie man eine ‚perfekte‘ Leistung erreicht! Im Einklang mit Tierwohl und Effizienz wünschen wir uns, dass alle unsere Legehennen eine gute Leistung zeigen, ganz gleich, ob sie in ausgestalteten Käfigen oder alternativen Haltungsformen untergebracht sind. Gesunde Tiere mit einem guten Federkleid und der „richtigen Form“ sind nicht nur für das Tierwohl, sondern auch für die Anzahl der Eier, einer korrekten Futteraufnahme und eine gute Eiqualität essenziell. Legehennen in „guter Form“ sind ruhig und neugierig. Das Diagramm zeigt eine hohe Effizienz. Die Gründe dafür sind: Figure 2 shows an example of efficiency data from an organic flock that reports data to the Danish efficiency control programme according to the hen’s age in weeks (hen age is at the bottom of the fig): The figure shows high efficiency – due to:
  • geringe Sterblichkeit/hohe Lebensfähigkeit (rot)
  • sehr hoher Eiertrag (dunkelblau),
  • Entwicklung des Eigewichts (hellblau) und hohe Anzahl Eier der Klassen M und L, dargestellt mit der grünen Linie (höchster Eierpreis)
  • geringe Futteraufnahme (pink)
  • geringe Herabstufungsrate in der Packstelle (braun)
  Die Herde erreicht die 79. Woche mit einer Gesamteizahl von 374 Eiern pro Legehenne und einer Futterverwertungsrate von 128 g Futter pro PC Ei oder 2,15 kg Futter pro kg Eimasse. Die Kurven im Diagramm zeigen eine ausdauernde und einheitliche Herde. Dieser Geflügelhalter konnte oft schöne Produktionsergebnisse vorweisen. Das verdankt er nicht seinem Glück, sondern einem ausgezeichneten Management. Der Geflügelhalter erledigt seine täglichen Arbeiten systematisch und führt Wartung und Stimulation (Silage, Austernschalen) regelmäßig aus. Abbildung 1. Abgebildete Fotos zeigen ökologische Haltung und Bodenhaltung. Legehennen mit gekürzten oder ungekürzten Schnäbeln? Legehennen mit ungekürzten Schnäbeln in ausgestalteten Käfigen zeigten keine Unterschiede in Verhalten, Effizienz usw. im Vergleich zu Legehennen mit gekürzten Schnäbeln in ausgestalteten Käfigen. Es musste also kein Aspekt des Managements angepasst werden. Vielleicht haben wir mehr oder weniger aus diesem Grund nichts an der Aufzucht, Umstallung und Fütterungsstrategie geändert, als Schnabelkürzen in alternativer Unterbringung verboten wurde. Das war ein Fehler! In den ersten Jahren nach dem Verbot war das Management von Legehennen mit ungekürzten Schnäbeln sehr herausfordernd. Viele Herden waren von Beginn der Legephase an gestresst und begannen mit Federpicken. Das führte oft zu einer höheren Sterberate, geringeren Eizahlen, erhöhter Futteraufnahme und einer schlechten Eiqualität als Folge von fehlenden Federn. Abbildung 2 zeigt ein Beispiel von Effizienzdaten einer ökologischen Herde, die Daten an das Dänische Effizienzkontrollprogramm sendet, in Abhängigkeit des Tieralters in Wochen (Tieralter ist im Diagramm unten dargestellt). Erfahrungen aus Schweden und von ökologischer Produktion in Dänemark Erfahrungen aus ökologischen Betrieben in Dänemark und aus der Bodenhaltung in Schweden zu einem guten Management alternativer Herden mit ungekürzten Schnäbeln verdeutlichen wichtige Management- Tools. Eine Menge Arbeit und der Fokus auf Managementfaktoren in den vergangenen Jahren haben Fortschritte auf den Weg gebracht, aber es ist immer noch Raum für Verbesserung. Einige wichtige Schlüsselfaktoren zum Management einer Herde, ganz gleich, ob ökologisch, Boden oder freilaufend, scheinen deutlich zu sein. Im Allgemeinen kann festgestellt werden, dass im Vergleich zu Käfighaltungssystemen bei frei umherlaufenden Hühnern im Management schnell reagiert werden muss. Wichtige Schlüsselfaktoren für Erfolg in der Eierproduktion Einige der wichtigsten Schlüsselfaktoren (für einige sogar der wichtigste Faktor) ist die Aufzuchtphase und damit die Qualität der Junghühner. Qualität bedeutet, dass die Junghühner unter denselben Bedingungen aufgezogen wurden, wie sie im Legestall anzutreffen sind. Sie sollten gut entwickelt und darauf trainiert sein, auf die Sitzstangen zu springen und sich dort festzuhalten. Außerdem sollten sie gelernt haben, in der Haltungsform zu schlafen. Darüber hinaus muss eine Junghenne das empfohlene Körpergewicht und Einheitlichkeit erreicht haben. Es braucht seine Zeit, eine Junghennenherde gut aufzuziehen. Dies gilt für alle Systeme gleichermaßen, ob Bodenhaltung, freilaufend oder ökologisch. Jede einzelne Phase im Leben einer Junghenne verlangt nach spezieller Aufmerksamkeit, vom Eintagsküken bis hin zur Umstallung in den Legestall. Dabei sollten die Empfehlungen des Zuchtunternehmens und unsere Erfahrungen, aber auch das Bauchgefühl miteinbezogen werden. Es ist keine Abbildung 3: Bilder von einigen der ersten Herden nach dem Schnabelkürzverbot, die gestresste und federlose Hühner zeigen leichte Aufgabe, „Management“ zu definieren. Aber wenn Geflügelhalter mit eigener Aufzucht eine gute Unternehmensführung leisten und eingreifen möchten, bevor es zu spät ist, müssen sie Zeit investieren und die Tiere im Stall beobachten. Geflügelhalter sollten die Hennen oder Junghennen mindestens zweimal am Tag kontrollieren. So kann nicht nur schnell reagiert werden, die Tiere werden auch ruhiger, da sie sich an die Anwesenheit von Menschen im Stall gewöhnen. Diese Erfahrungen lassen meiner Meinung nach folgenden Schluss zu: Sie können erreichen, dass Ihre Junghühner und Legehennen alles tun, was Sie möchten und sie können sich an fast jede Umgebung, jede Ausrüstung, jeden Lärm usw. gewöhnen. Sie müssen nur darauf trainiert werden. Ich glaube, das erklärt, warum wir in Dänemark in der Eierproduktion so erfolgreich sind. Die Junghennen sind von klein auf an viele verschiedene Faktoren gewöhnt, denen sie im Laufe eines Tages ausgesetzt sind. Dazu zählen die Veränderung des Tageslichts, Raufutter, Außenbereich, Geräusche usw. Dadurch werden sie ruhiger und robuster. Als Beispiel, wie Junghennen „trainiert“ werden können, zeigen folgende Bilder eines ökologischen Junghennen-Aufzuchtbetriebes: Viele Tiere nutzen den Außenbereich, wenn sie es gewöhnt sind. Zu dieser Zeit waren die Junghennen etwa 15 Wochen alt und der Geflügelhalter hat die Auslaufluken 3 Minuten vor Entstehung des Fotos geöffnet. Wie bereits erwähnt, wird jedes ökologische Huhn in Dänemark mit ökologischen Methoden aufgezogen. Das bedeutet, dass sie ab einem Alter von 6 bis 9 Wochen (abhängig von der Jahreszeit) Zugang zu einem Außenbereich haben. Es zeigt, welchen Effekt es haben kann, wenn man sich für das Management Zeit nimmt. Die positiven Ergebnisse eines guten Managements sind schwer zu definieren, aber leicht zu sehen. Die Herde der in Abbildung 2 dargestellten Effizienzkurve wurde in diesem Betrieb aufgezogen, was noch einmal den Wert von Junghühnern exzellenter Qualität betont. Abbildung 4: Auslaufbereich eines ökologischen Junghennenaufzuchtbetriebes Wie unerwünschtes Verhalten vermieden wird: Wichtige Faktoren für Tierwohl und Produktion:
  • Qualität der Junghennen: gute Qualität gehört zu den Schlüsselfaktoren für eine erfolgreiche Eierproduktion.
  • Futter und Futtermanagement. Küken, Junghennen und Hennen müssen sich in allen Lebensphasen sicher fühlen und ihren Nährstoffbedarf decken können.
  • Beschäftigung: Zugang zu beispielsweise Alfalfabällen, Picksteinen, Silage/Raufutter, Stroh
  • ein ansprechender Außenbereich, wenn Hühner ökologisch oder freilaufend gehalten werden, bietet Zerstreuung und reduziert die Besatzdichte im Stall
  • richtiges Klima und korrekte Temperatur: ein geringer Ammoniakgehalt und die korrekte Temperatur sorgen für eine bessere Luftqualität
  • Herde häufig auf Würmer und Blutläuse untersuchen, da Parasiten sehr viel Stress verursachen
  Auch andere Faktoren können das Verhalten und das Tierwohl der Hühner stark beeinflussen.  
Zur Sicherstellung des Tierwohls und einer guten Leistung ist es essenziell, diese Faktoren von Tag eins bis zur Schlachtung zu berücksichtigen.
  Charlotte Frantzen Bjerg, Adviser, DLG/ Danaeg, Denmark

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