Lohmann Breeders Linkedin Linkedin
LOHMANN NEWSLETTER
LOHMANN NEWSLETTER

Kükenqualität bei Legehenneneintagsküken – Teil 2

Kükenqualität bei Legehenneneintagsküken – Teil 2

Quantitative Merkmale

Aktivität
Küken von herausragender Qualität müssen lebhaft sein und über eine gute Körperspannung verfügen. Dies lässt sich überprüfen, indem ein Eintagsküken auf seinen Rücken gelegt wird. Ein gutes Küken hat keine Schwierigkeiten sofort wieder auf die Beine zu kommen. Man kann sagen, dass ein Küken nicht mehr als 3 Sekunden brauchen sollte, um wieder in eine aufrechte Position zu gelangen.

Nabel
Ein wichtiges Element bei der Prüfung der Qualität eines Kükens ist die Untersuchung des Nabels. Ein guter Nabel sollte geschlossen, trocken sowie frei von Eierschalen- und sonstigen Eihüllenresten sein. Zur Untersuchung der Qualität des Nabels muss das Küken in die Hand genommen werden. Natürlich ist es daher in einer Legehennen Brüterei nicht möglich, jedes einzelne Küken vor der Lieferung genau zu prüfen.



Prüfung des Schnabels und der Gelenke Die Untersuchung des Zustands von Schnabel und Gelenken der Küken kann einige Hinweise auf die Brutbedingungen geben. In beiden Fällen sollten keine Verletzungen oder Wunden vorzufinden sein. Verletzte Schnäbel und Gelenke sind Anzeichen für nicht optimale Bedingungen im Brutschrank. Rote Punkte auf dem Schnabel deuten darauf hin, dass die Temperatur im Brutschrank zu hoch war. Verletzte Gelenke können nach MAULDIN und BUHR (1996ww) Anzeichen für eine sehr hohe Luftfeuchtigkeit während des Brütens sein. Küken, die unter Bedingungen mit hoher Luftfeuchtigkeit ausgebrütet werden, müssen sich beim Schlüpfen aus der Schale mehr anstrengen, was schädlich für ihre Gelenke ist.

Untersuchung der Bauchqualität
Der Bauch von Eintagsküken muss weich und geschmeidig sein. Aufgeblähte, steife und harte Bäuche deuten auf schlecht absorbierten Eidotter hin. Dies führt häufig zu Problemen während der Aufzucht und zu einer höheren Sterblichkeitsrate in der ersten Woche. Ursachen für große und harte Bäuche bei Legehennenküken können zum Beispiel ein zu geringer Wasserverlust und zu hohe Temperaturen während des Brutvorgangs sein. Ein harter Bauch ist auch ein Anzeichen für eine Infektion des Dottersacks.

Auswertung von Daten
Die Datensammlung kann mittels handschriftlicher Formblätter und/oder durch direkte Eingabe in ein Computerprogramm erfolgen. Es empfiehlt sich die Daten auf Grundlage von Ursprungsherde und Schlupftag zu sammeln. Dies hilft, einen Überblick über Leistungsabweichungen im Hinblick auf die Ursprungsherden und/oder den Schlupftag oder womöglich auch hin- sichtlich der Jahreszeit zu behalten. Eine Sammlung von Daten ist nur dann sinnvoll, wenn die Bereitschaft zur Suche nach den Ursachen für offensichtliche Unterschiede bei der Kükenqualität besteht. Nur dann kann der Produktionsprozess verbessert werden.

Zusammenfassung
Das Ziel einer jeden Brüterei ist es, möglichst viele Küken in Topqualität zu schlüpfen. Um sich einen Eindruck von der Qualität der produzierten und verkaufsbereiten Küken zu verschaffen, ist eine Sammlung von Daten bezüglich der Kükenqualität und Heranziehung klar definierter Parameter sinnvoll. Diese Parameter können sowohl quantitative als auch qualitative Merkmale sein. Quantitative Merkmale sind unter anderem das Gewicht und die Größe des Kükens, der Chick Yield und die Länge der Federn. Qualitative Merkmale sind subjektiver und beinhalten die Untersuchung der Aktivität des Kükens sowie der Qualität von Nabel, Schnabel und Gelenken. Es gibt Methoden, die eine möglichst objektive Messung qualitativer Merkmale ermöglichen, um einen zuverlässigen Überblick über die produzierte Kükenqualität zu erhalten.

Djanet Ould-Ali
Robert Schulte-Drüggelte



Nabel von schlechter Qualität
Nabel von guter Qualität
Schnabel mit roten Punkten
Verletzte Gelenke
schlecht absorbierter Eidotter – großer und steifer Bauch
gut absorbierter Eidotter – weicher und geschmeidiger Bauch

publikationen

close