Der peruanische Markt Einwohner : 30,8 Millionen Eierverbrauch : 180 Legehennen: 20 Millionen

Mit 22 Millionen Eintagsküken (DOC) im Jahr 2014 wächst die peruanische Legehennenwirtschaft sogar noch schneller als die Volkswirtschaft des Landes selbst. Einst standen die Eierproduzenten mit der Fischwirtschaft in Konkurrenz und nur dann, wenn die Preise für Fisch sehr hoch waren, neigten die Peruaner zu einem höheren Eierkonsum. Der Eierverbrauch lag 2005 nur bei 110 Eiern pro Person. Aufgrund des beeindruckenden Wirtschaftswachstums (laut der Weltbank lag das BIP-Wachstum im Jahr 2013 bei 5,8 %) während des letztens Jahrzehnts, das hauptsächlich – aber nicht ausschließlich – dem Bergbau zu verdanken ist, stieg der Eierverbrauch stetig und unabhängig von den Fischpreisen an. Peru ist ein Markt für mittelgroße braune Eier, während weiße Eier von Konsumenten mit höherer Kaufkraft und von Ausländern, die aus beruflichen Gründen in das Land kommen und in deren Heimat üblicherweise weiße Eier konsumiert werden, nachgefragt werden. In der Vergangenheit zeichneten sich alle Legehennenbetriebe durch eine sehr simple Struktur aus: Offene sowie mit Holzpfählen und Draht gebaute Ställe waren die Regel, von denen solche in Gebieten ganz ohne Regen sogar völlig ohne festes Dach waren – stattdessen wurde in Asphalt getränktes Leinen oder Stroh genutzt. Es herrschte ein großes Angebot an Arbeitskräften und ein niedriges Lohnniveau, was durch die boomende Wirtschaft ins genaue Gegenteil umschlug. Heute erlebt die Legehennenbranche einen schnellen Modernisierungsprozess, in dem die Automatisierung eine tragende Rolle spielt. Dieser Prozess wird von LOHMANN TIERZUCHT nicht nur mit Hilfe seiner Produkte, sondern auch durch Empfehlungen und Ratschläge unterstützt.

Agropecuaria Vallecito führte 1993 die Lohmann Brown im Land ein

Zu jener Zeit gründeten 10 Eierproduzenten ein Unternehmen mit dem Zweck, nur seinen Anteilseignern Lohmann Brown Eintagsküken zu liefern. Die Hennen wurden in sehr einfachen Ställen auf dem Boden gehalten und erzielten sehr gute Ergebnisse. Zur Verbesserung dieser ohnehin schon herausragenden Ergebnisse wurde Ende 1997 die Bodenhaltung abgeschafft und die Tiere wurden vom 1. Tag an in Käfigen, Hennen und Hähne separat, gehalten. Die Produktion von Bruteiern wurde unter Anwendung von künstlicher Besamung fortgesetzt. Tatsächlich stellte sich eine Verbesserung aller Produktionsparameter ein, was folgende Tabelle belegt:



Bis heute hat Vallecito seine eigenen Ergebnisse kontinuierlich verbessert und verkauft allein an Dritte etwa 4 Millionen Eintagsküken pro Jahr. 2014 hat das Impfteam der Brüterei Vallecito den 1. Platz belegt. Der Preis dafür wurde von Invetsa, einem Unternehmen, das Impfstoffe an alle Brütereien im Land liefert und die die Effizienz des Impfprozesses bewertet, überreicht.

Reproductoras Roma

Von den ursprünglich zehn Anteilseignern zählen nur noch fünf zu den Eigentümern von Vallecito. Zwei von ihnen haben ihre eigenen Integrationsprozesse gestartet, wobei die Reproductoras Roma SAC entstand, um der wachsenden Nachfrage nach Eintagsküken aus ihren neuen, automatisierten Ställen mit jeweils 100.000 – 120.000 Legehennen gerecht werden zu können. Seit 2011 findet diese Integration auf einer separaten Farm statt, die mit Käfigen und künstlicher Besamung ausgestattet ist. Dort werden LB Classic Eintagsküken in einer brandneuen Brüterei mit einstufigen Maschinen nur für den Eigenbedarf geschlüpft. Wir waren wirklich erstaunt, als uns die durchschnittlichen Produktionsergebnisse der letzten drei Herden vorgelegt wurden, denn diese haben die Standards von Vallecito und sogar unsere eigenen noch übertroffen: Eine Schlupffähigkeit von 42,51 % und 134 (!!!) Eintagsküken bis zur 68. Lebenswoche.

Avivel: tradition and innovation hand in hand

Vor mehr als 35 Jahren begann Raúl Velit Fernández mit der Eierproduktion auf seiner kleinen Farm Santa Anita in Quilmaná, Cañete, mit 1.200 Legehennen und 5 Mitarbeitern. 1998 gründete dessen Sohn Raúl Velit Madueño sein eigenes Unternehmen, die Granjerito Don Antonio SAC, in der selben Region und 2013 fusionierten beide Unternehmen zu AVIVEL, das heute von ihnen voller Stolz als eine peruanische Familien-Holding geführt wird.

Derzeit ist AVIVEL mit 1,5 Millionen produzierenden Legehennen auf 4 Farmen voll integriert und durchläuft einen rasanten Automatisierungsprozess mit einem eigenen Futtermittelwerk, einer modernen Packstelle im Wert von 2,5 Millionen US-Dollar und 400 Mitarbeitern. Außerdem produzieren sie gemeinsam mit DIANO MARINA und einem weiteren Partner von ALIOVI Käfiganlagen. Das Werk zur Eierverarbeitung nahm im Februar 2015 seinen Betrieb auf. AVIVEL ist das erste Unternehmen, das von der Regierung Steuerbefreiungen erhielt, nachdem das Projekt zur Verbesserung des Produktionsprozesses durch Innovation von CONCYTEC (Nationalrat für Wissenschaft, Technologie und technologische Innovation) bewertet wurde. AVIVEL ist ein gutes Beispiel für ein Unternehmen der Eierproduktion, das eine Spitzenposition einnimmt und dessen zweite Führungsgeneration so effizient und leidenschaftlich ist, wie die erste.br>

DIANO MARINA: Ein gutes Beispiel der modernen Eierproduktion

1955 startete Atilio Giribaldi Mansilla, das Oberhaupt der Großfamilie Giribaldi und der Gründer von DIANO MARINA, seinen Betrieb mit 1.000 Legehennen. Im Jahre 1970 kaufte er die Farm FundoDiano Marina in Chincha und formte so ein Unternehmen, das nicht nur die Expansion des Legehennenbetriebes fortsetzte, sondern seit 1992 auch auf die Entwicklung der Agrarindustrie dieser Region setzt und deshalb die Produktion nicht-traditioneller Produkte, wie Obst und Gemüse, aufnahm. Heute ist DIANO MARINA ein großer Miteigentümer von Reproductoras Roma und Aliovo mit 600.000 produzierenden Legehennen und 230.000 Tieren in der Aufzucht, die auf eigenen Farmen gehalten werden. Das Unternehmen durchläuft ebenfalls einen schnellen Automatisierungsprozess und exportiert darüber hinaus frisches Obst und Gemüse, das auf 300 Hektar im Chincha-Tal und im Nasca-Tal produziert wird. Das Management der verschiedenen Unternehmen verteilt sich auf mehrere junge Nachkommen und angeheiratete Verwandte von Atilio, der nun das Leben genießt und das gewachsene Unternehmen überwacht. Besondere Erwähnung verdient das Grill- und Esszimmer der Hauptfarm und des Familienanwesens, wo Besucher und Freunde mit exzellenten Gerichten der peruanischen Küche und besten Weinen aus aller Welt wie Könige behandelt werden.

Weitere Lohmann-Integrationsbetriebe

Andere Integrationen, die demselben Modernisierungsprinzip folgen, stallen unsere Hennen für ihre eigene Nachzucht ein, dürfen jedoch keine Lohmann-Produkte auf dem Markt verkaufen. La Calera, der größte Eierproduzent Perus mit 5 Millionen Legehennen, ist einer von diesen und hält die Lohmann Brown Lite sowie – im kleineren Stil – die LSL Lite. Vor Kurzem hat der neueste Kunde von Lohmann, die Prodmil SAC in Arequipa, seine erste Herde von Lohmann Brown Lite eingestallt. Zusammen haben uns diese Kunden geholfen, einen Marktanteil von 50 % zu gewinnen. Der Markt hat hohe Ansprüche an die Eierschalenfarbe und Futtermitteleffizienz und Schlachthennen erzielen bei einem Gewicht von über 2.100 g und einem guten Gefieder einen unglaublichen Wert: aktuell 3,75 US-Dollar/Henne.

Dr. Luciano Cousinet