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POULTRY NEWS INTERVIEW: Jörg Heier

Jörg Heier

POULTRY NEWS INTERVIEW: Jörg Heier
Sie blicken nun zurück auf Ihr erstes Jahr als Geschäftsführer bei LOHMANN BREEDERS. Die Firma an sich ist Ihnen seit Jahren wohlbekannt, nur die Position als Geschäftsführer ist neu.  
Wo sehen Sie jetzt nach einem Jahr Praxiserfahrung den Vorteil einer doppelten Geschäftsleitung mit getrennten Bereichen?
LOHMANN BREEDERS ist ein international tätiges Zuchtunternehmen mit Produktionsstätten auf 5 Kontinenten, permanenten Investitionen und Erweiterungen im Bereich der Produktion, sowie mit besonderem Fokus auf die Arbeit im Bereich der Genetik und den jeweiligen Anforderungen des Marktes.
Die doppelte Geschäftsleitung ermöglicht uns als Team, die einzelnen Bereiche des Unternehmens gezielt mit dem entsprechenden Fachwissen zu führen und zusammen mit den jeweiligen Kollegen weiterzuentwickeln. Als Führungsteam mit unterschiedlichen Blickwinkeln und Erfahrungen ergeben sich zahlreiche zielorientiere Diskussionen und Synergien.
Gibt es ein Ereignis in diesem Jahr, das Sie besonders geprägt hat bzw. das Ihnen in besonders guter Erinnerung geblieben ist?
Neben einigen Ereignissen in meinem Bereich, wie der ersten GP-Kükeneinstallung in unserer nagelneuen Farm in China, einer sehr erfolgreichen Ausstellung in Utrecht nach einer langen Corona-Pause sowie der Rückkehr zu mehr Reiseaktivitäten und damit der Möglichkeit, die eigenen Kollegen an den verschiedenen Standorten weltweit zu treffen, ist mir ein Ereignis außerhalb der Geflügelwelt in Erinnerung geblieben, das sich während unserer LOHMANN SCHOOL in Cuxhaven ereignete.
Während unser Team mit den Teilnehmern im Schulungsraum war, erlitt ein Kind direkt vor unserem Bürogebäude einen allergischen Schock, brach zusammen und hörte auf zu atmen. Unsere Kollegen eilten sofort zu Hilfe und ergriffen lebenserhaltende Maßnahmen, die das Kind bis zum Eintreffen des Notarztes stabilisierten.   Es war eine sehr emotionale Situation für mich und meine Kollegen, die das Kind als Team gerettet haben. Erst später wurde uns allen klar, was wir gemeinsam erreicht hatten. Ich erinnere mich sehr gut an diesen außergewöhnlichen Teamgeist.
LOHMANN ist eine deutsche Firma, doch gerade der Bereich Produktion ist ja auf viele verschiedene Standorte weltweit verteilt. Wo sehen Sie da den größten Vorteil für unsere Kunden?
Die Dezentralisierung der Produktion war und ist genau die richtige Unternehmensentscheidung und -ausrichtung. Sie ermöglicht uns als Unternehmen, die Produktion zu sichern. Insbesondere in den vergangenen 2-3 Jahren hat sich dies gezeigt. Trotz vielen nicht vorhersehbaren Ereignissen, wie z.B. der Pandemie, ist es uns gelungen, unsere Kunden bis auf wenige Ausnahmen zu beliefern. Sicherlich gab es auch hier situationsbedingt vereinzelt geänderte Liefertermine, in Abstimmung mit dem jeweiligen Kunden. An dieser Stelle nochmal ein Dankeschön an unsere Kunden und deren Mitwirkung.
Die aktuelle Situation der Aviären Influenza in zahlreichen Ländern der Welt stellt uns auch weiterhin täglich vor große Herausforderungen, bei der die dezentralisierte Produktion einen wesentlichen Baustein zur Liefersicherheit darstellt. Nicht zuletzt haben wir es uns seit Jahrzehnten zur Aufgabe gemacht, eines der eiweißreichsten und vielseitigsten Lebensmittel – das Ei – weltweit unter den aktuellen Bedingungen durch Züchtung und Züchtungsfortschritt herzustellen. Daran arbeitet unser gesamtes LOHMANN Team jeden Tag!
Sie haben sich nicht gerade die einfachste Zeit für Ihre neue Position als Geschäftsführer ausgesucht. Was war und/oder ist für Sie eine der größten Herausforderungen?
Sicherlich waren die letzten Jahre für uns alle eine außerordentliche Zeit mit vielen Herausforderungen, meine große Herausforderung? Das Team, unsere Tiere und nicht zuletzt unsere Kunden, alles ist ein Zusammenspiel. Insbesondere die Art und Weise der Kommunikation hat sich maßgeblich geändert und digitalisiert. Ich persönlich stehe dem sehr positiv gegenüber und es ist ein Muss für Unternehmen, diesem Trend nicht nur zu folgen, sondern mitzugestalten. Insbesondere die Art und Weise der Kommunikation hat sich maßgeblich geändert und digitalisiert. Ich persönlich stehe dem sehr positiv gegenüber und es ist ein Muss für Unternehmen, diesem Trend nicht nur zu folgen, sondern mitzugestalten. Allerdings ist der persönliche Austausch Face to Face auf allen Ebenen sehr wichtig und nur so funktioniert ein Zusammenspiel. Die Herausforderung war und ist es, dies in ein Gleichgewicht zu bringen.
Ich möchte natürlich nicht die aktuelle globale AI-Situation sowie die Inflationsrate und Preissteigerungen vergessen, die eine große Herausforderung für mich, aber definitiv für alle in der Branche und branchenübergreifend darstellen.
Gerade im Bereich IT, der ja unter Ihre Verantwortung fällt, gibt es stetige Neuerungen. Wohin führt uns/unsere Kunden diese technische Reise?
Die Entwicklung insbesondere in der IT-Branche verläuft rasant schnell. Es ist zu erwarten, dass der Prozess der Verlagerung von Daten und Systemen in die Cloud weiter Einzug nehmen wird. Parallel halten bereits neue Technologien Einzug in die IT–Abteilungen der Unternehmen. Künstliche Intelligenz, Blockchain sowie Web 3.0 sind die aktuellen Schlagwörter. .
Zur Folge werden Unternehmensprozesse weiter digitalisiert, vernetzt und automatisiert. Viele Prozesse sind bereits „data – driven“.

Vielen Dank für das Interview und wir wünschen Ihnen weiterhin viel Erfolgt für die Zukunft!

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