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25 JAHRE ERFOLGREICHE ZUSAMMENARBEIT IN RUSSLAND

25 JAHRE ERFOLGREICHE ZUSAMMENARBEIT IN RUSSLAND

EIN ERFOLG FÜR BEIDE SEITEN

DIE ERFOLGREICHE ZUSAMMENARBEIT ZWISCHEN “SWERDLOWSKAYA” PTICEFABRIKA (PTICEFABRIKA BEDEUTET GEFLÜGELFABRIK) UND DER FIRMA “LOHMANN”


Als sich vor 25 Jahren, im Mai 1995, die Geschäftsführung und Fachleute des Geflügelbetriebes „Swerdlowskaya“ (Direktor G.V. Kochnev, Haupttechnologin V.A. Tschitschkina und Haupttierarzt V.G. Burun) mit dem Vertreter der Firma „LOHMANN TIERZUCHT“ in Russland, Professor W. Bonitz, am Flughafen Kaltsevo in Jekaterinburg trafen, um die erste Lieferung von LOHMANN LSL Elterntiereintagsküken in Empfang zu nehmen, hat keiner von ihnen damit gerechnet, dass dies der Auftakt einer dauerhaften und erfolgreichen Zusammenarbeit zwischen beiden Unternehmen sein wird.

Während dieser 25 jährigen Zusammenarbeit konnte jede der beiden Parteien erfahren, was der Sinn und die Bedeutung des Wortes „Partnerschaft“ ist und sich vergewissern, dass man sich in dieser Zusammenarbeit auf den Partner verlassen kann.



Prof. Winfried Bonitz eröffnete weitreichende Möglichkeiten in Russland

Die Firma LOHMANN hatte Glück, als Anfang der 1990er Jahre Prof. Winfried Bonitz Verkaufsleiter für den Bereich der ehemaligen Sowjetunion wurde. Er, als ehemaliger Leiter des Instituts für Genetik der DDR und Leiter des Programms für Legehennenzucht in allen Ländern des Rates für Gegenseitige Wirtschaftshilfe (COMECON) verfügte über ausgezeichnete Kenntnisse der russischen Sprache, russischer Mentalität und der Geflügelaufzucht in Russland.

Dank dieses Wissens ergaben sich große Möglichkeiten für eine erfolgreiche Zusammenarbeit sowohl auf staatlicher als auch auf Unternehmensebene.

Die ersten Ergebnisse dieser Zusammenarbeit, noch Ende der 1980er Jahre, waren die Zuchtprogramme der Zuchtlinien Rodonit (Zuchtbetrieb “Swerdlowskiy” bei Ekaterinburg – nicht zu verwechseln mit dem Geflügelbetrieb Sverdlowskaya Pticefabrika), Ptichnoye (Zuchtbetrieb “Ptichnoye” bei Moskau) und Kuban (Zuchtbetrieb “Labinskiy” bei Krasnodar).

Die ersten Ergebnisse dieser Zusammenarbeit, noch Ende der 1980er Jahre, waren die Zuchtprogramme der Zuchtlinien Rodonit, Ptichnoye (Zuchtbetrieb “Ptichnoye” bei Moskau) und Kuban (Zuchtbetrieb “Labinskiy” bei Krasnodar).




Foto 1. Galina Gracheva beim Besuch in Cuxhaven im August 1990 – hier mit Professor D. Flock nach den ersten Lieferungen des LBZuchtmaterials in 1989 für Zuchtbetrieb “Swerdlowskiy”

Zu dieser Zeit verfügten die meisten russischen Geflügelbetriebe über ihren eigenen Elterntierbestand, wobei ca. 70 – 80 % der Bruteier als Konsumeier verkauft wurden.


Anfang der 1990-er Jahre begannen die Verhandlungen bezüglich der Elterntierlieferungen nach Russland.Das erste Unternehmen, dass so ein Risiko einging und sich entschied, die nationale weiße Zuchtlinie “Belarus-9” durch die ausländische Zuchtlinie LOHMANN LSL zu ersetzen, war “Swerdlowskaya” Pticefabrika.

Zu dieser Zeit verfügten die meisten russischen Geflügelbetriebe über ihren eigenen Elterntierbestand, wobei ca. 70 – 80 % der Bruteier als Konsumeier verkauft wurden. Da Elterntiere nicht teurer waren als Legehennen, war es einerlei, ob das Brutei als “Rührei” endete. Im Archiv von Professor Bonitz wurde eine sehr interessante historische Zusammenstellung der Zuchtunternehmen Russlands im Jahr 2003 gefunden.



Eine solche Anzahl an Zuchtlinien, über die Russland im Jahr 2003 verfügte, haben heute LOHMANN und Hendrix Genetics nicht mal zusammen in ihren Legebetrieben. Mit der Anzahl an Großelterntieren könnte man Russland damals wie auch heute, 20-mal versorgen




Tabelle Nr. 1: Zuchtunternehmen Russlands in 2003

Selbstverständlich wurde diese Lieferung sorgfältig vorbereitet. Die Fachleute und die Führung des Betriebes kamen mehrmals zu verschiedenen Schulungen nach Cuxhaven. Nach der ersten Lieferung sind die Personalschulungen und das Kennenlernen eines “neuen” Haltungsmanagements noch wichtiger geworden.

Erste Lieferung an Swerdlowskaya

    Kehren wir nun zurück zur der ersten Elterntierlieferung aus Deutschland an “Swerdlowskaya” Pticefabrika.
  • Eigentlich war die erste Lieferung für März 1995 geplant, aber wegen der fehlenden notwendigen Genehmigung der Veterinärbhörde, wurde diese abgesagt.
  • Im Mai 1995 gab es bereits einen zweiten Versuch. Es war jedoch nicht möglich, die 17.500 LOHMANN WHITE (heute LOHMANN LSL CLASSIC) Küken auf einmal, d. h. mit nur einem Flug zu transportieren. Lufthansa lieferte sie in drei Etappen aus.


Mit der Zeit wurde klar, dass „Swerdlowskaya“ Pticefabrika die Erwartungen voll erfüllt hat. Dies wurde bestätigt durch die sich von Jahr zu Jahr verbessernden Ergebnissen ( siehe Tabelle Nr. 2 ).



Alle Empfehlungen der LOHMANN TIERZUCHT bezüglich Geflügelhaltung, Fütterung oder Lichtprogramme, wurden immer genauso und beinah am gleichen Tag umgesetzt, weil beide Unternehmen von der gegenseitigen fachlichen Kompetenz überzeugt waren.




Tabelle Nr 2Produktionsdaten der OAO “Pticefabrika Swerdlowskaya” von 1995 bis 2019

25 Jahre wesentliche Verbesserung

In den letzten 25 Jahren hat sich die Leistung von LOHMANN Elterntieren und kommerziellen Herden erheblich verbessert.

Die Effizienz der ETHerdenauslastung hat sich in diesem Zeitraum fast vervierfacht. Die Farm konnte diese Ergebnisse dank des stetig wachsenden genetischen Potenzials der ET-Herden von LOHMANN und einer neuen Herangehensweise der lokalen Spezialisten an ihre tägliche Arbeit erzielen, wobei der Schwerpunkt auf der Optimierung der finanziellen Erträge lag.

Um etwas mehr als 1 Million Legehennen in der Produktion zu halten, war es 1995 notwendig, 70.000 Elterntiere zu haben. Wir haben zweimal im Jahr 35.000 ET Eintagsküken geliefert.


Heute hat sich die Größe der kommerziellen Herde der Farm um das 2,5-fache und die des Elterntierbestandes um das 1,5-fache verringert.

Es gibt jetzt nur noch eine Lieferung (35.000 ET Eintagsküken) alle 10-11 Monate. Die durchschnittliche jährliche Anzahl an Legehennen betrug 1995 1,1 Millionen, 2019 waren es 2,8 Millionen (Tabelle 2).


Jeder Besuch der LOHMANN-Spezialisten in Jekaterinburg (Bild 1-5) oder russischer Spezialisten in Deutschland führte sofort zu einem praktischen Effekt.




Foto 1 und 2. Dr. H. Bonsak bei Swerdlowskaya (2006) und Herr Lee (2013) in der neuen Brüterei bei der Schulung der Küken Sortierung. Foto 3, 4, 5. Fachleute von Swerdlowskaya in Deutschland (2007 und 2012)

Unsere ausführliche Beratung in Bezug auf Fütterung und deren Umsetzung sowie neue Ideen der Fachleute von „Swerdlowskaya“ führten zur wesentlichen Verbesserung sämtlicher Produktionsdaten


Meilensteine der Partnerschaft

Um die Partnerschaft zu beschreiben, muss man unbedingt auf einige Ereignisse zurückblicken, die einen wesentlichen Einfluss auf den Betrieb selbst und auch auf unser Unternehmen sowie auf die Kontinuität der partnerschaftlichen Beziehungen hatten.

Als erstes wichtiges Ereignis wäre die Entscheidung der Geschäftsführung von Sverdlowskaya im Hinblick auf eine eigene Futterproduktion zu nennen.

Dank der Empfehlungen und Erfahrung von Prof. W. Bonitz und der Arbeit der einzelnen Fachleute, wurde die Grundlage für den Erfolg der neuen Futterproduktion geschaffen. Im Jahr 2002 wurde eine Futtermühle mit dem Futtertemperaturbehandlungssystem der Firma “AWILLA” errichtet und ist bis zum heutigen Tag in Betrieb.

Sie versorgt den ganzen Geflügelbestand mit ausgezeichnetem Alleinmehlfutter.Unsere ausführliche Beratung in Bezug auf Fütterung und deren Umsetzung sowie neue Ideen der Fachleute von “Swerdlowskaya” führten zur wesentlichen Verbesserung sämtlicher Produktionsdaten.



Foto 6. Ekaterinburg 2005 – Prof. W. Bonitz, der niedersächsische Minister für Ernährung, Landwirtschaft, Verbraucherschutz und Landesentwicklung Hans-Heinrich Ehlen, LTZ Geschäftsführer Jürgen Reimers und Dorektor von Sverdlowskaya Pticefabrika G. Kochnev bei LOHMANN Klub und Besichtigung der neuen Futtermühle

Als die LOHMANN Geschäftsführung die Liefermöglichkeiten von Elterntieren aus einem eigenen Großelterntierbestand in Russland in Erwägung zog, fiel die erste Wahl selbstverständlich auf den Geflügelbetrieb “Swerdlowskaya”.

Im Winter 2007 kamen die LOHMANN-Fachleute unter der Leitung von Prof. W. Bonitz nach Jekaterinburg, um die Möglichkeiten für die Haltung eigener Großelterntiere in Russland zu prüfen.



Foto 7. Prof. W. Bonitz und G. Kochnev (2004 und 2005)

Jeder hat seinen eigenen Weg der Entwicklung, ich bin mir aber sicher, dass ohne diese 25 Jahre der erfolgreichen Zusammenarbeit, weder “Swerdlowskaya” Pticefabrika, noch „LOHMANN TIERZUCHT“ in der Lage gewesen wären, das zu erreichen was jeder von uns erreicht hat.


Und jetzt, nach fast 10 Jahren, verfügt „LOHMANN TIERZUCHT“ über ein Tochterunternehmen namens „LOHMANN Breeders Rus“, und somit über seinen eigenen Zuchtbetrieb mit Großelterntieren und Anlagen für genetische Forschungen in Emanshelinka (Gebiet Tscheljabinsk). Alle Elterntierlieferungen erfolgen derzeit direkt aus Russland, aus unserer Holding Brüterei in Jasnogorsk (Gebiet Tula). Wir hoffen aber, dass in Kürze die Küken auch aus der eigenen Brüterei in Emanshelinka geliefert werden können.

Ziel all unserer Vorhaben ist die Einbeziehung Russlands in das weltweite LOHMANN-Liefersystem.

Jeder hat seinen eigenen Weg der Entwicklung, ich bin mir aber sicher, dass ohne diese 25 Jahre der erfolgreichen Zusammenarbeit, weder “Swerdlowskaya” Pticefabrika, noch „LOHMANN TIERZUCHT“ in der Lage gewesen wären, das zu erreichen was jeder von uns erreicht hat.



Photo 8, 9. Hanover 2004

Außerdem möchte ich an alldiejenigen erinnern, die den Grundstein für unsere gemeinsame 25-jährige Geschichte gelegt und diese wesentlich geprägt haben: den Professoren Winfried Bonitz und Dietmar Flock, dem Leiter der „Swerdlowskaya“ Pticefabrika Gennadiy Veniaminovich Kochnev mit seinem hochqualifizierten Team und auch seinem Nachfolger Generaldirektor Aleksandr Sergeyevich Rogalev. Ganz besonders möchte ich mich persönlich dafür bedanken, dass ich während meiner nunmehr 17jährigen Tätigkeit in Russland die Gelegenheit hatte, diese hochqualifizierten Fachleute kennenzulernen und mit ihnen zusammenarbeiten zu dürfen.


Norbert Mischke
Generaldirektor “LOHMANN Breeders Rus” GmbH


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