Specialised Breeders Australia (SBA) ist der größte Anbieter von Eintagsküken und legereifen Junghennen
für die australische Eierindustrie. SBA hat seinen Hauptsitz in der Nähe der Stadt Bendigo etwa 160
km nördlich von Melbourne und beschäftigt mehr als 140 Angestellte. Das Unternehmen versorgt die
Eiererzeuger in Australien mit den weltweit beliebtesten Rassen Hy-Line Brown und LOHMANN BROWN.
Individuell konzipierte Brüterei in
Rochester
In einer Pressemitteilung vom 8. Mai gibt
das Unternehmen bekannt, dass die maßgeschneiderte
Brüterei im australischen Rochester
mit der Produktion begonnen hat.
Nach mehr als fünf Jahren Materialbeschaffung,
Konstruktion und Bauarbeiten
werden die australischen Legebetriebe in
den kommenden Jahrzehnten zuverlässig
mit hochwertigen Nutztieren beliefert.
SBA-Geschäftsführer Richard Rayner
erklärt: „Wir konnten uns die aktuellen
Fortschritte beim Single-Stage-Brüten zunutze
machen und setzen ein neues Verfahren
ein, das als SPIDES (Short Periods
of Incubation During Egg Storage, kurze
Brutzeiten bei der Eierlagerung) bezeichnet
wird. Diese Verbesserungen führen
zu einer einheitlicheren Brut mit höherer
Qualität, sodass wir unseren Abnehmern
zuverlässig hochwertige Küken liefern
können. Die neue Brüterei wurde mit Blick
auf die Zukunft gebaut und ermöglicht
durch ihren bisherigen Aufbau eine rasche
Erweiterung der Kapazitäten.
Dank
der vorliegenden Planungsgenehmigung
für unsere Weiterentwicklung können wir
unsere Kapazität jederzeit verdoppeln.“
„Das 19 Millionen Dollar schwere Projekt
setzt auf die Inkubatoren von Petersime
aus Belgien und die Automatisierungssysteme
des französischen Herstellers
ECAT Automation. Umgesetzt wurde es
von Bauunternehmen aus der Region
Victoria. Die Brüterei von Grund auf neu
zu konstruieren, bedeutete für SBA, dass
wir eine hochmoderne Anlage mit weltweit
führender Biosicherheit entwerfen
konnten. Neben der externen LKW- und
Kistenwaschanlage haben wir die beste
Kükenverarbeitungstechnik am Markt, um
eine effiziente Verarbeitung bei bestmöglichem
Tierschutz gewährleisten zu können“,
beschreibt Herr Rayner.
Willkommen in der modernsten
Die neue Brüterei wird mit einer Mischbelegschaft
aus Fachkräften der existierenden
SBA-Brüterei und Ortsansässigen aus dem
Bezirk Rochester besetzt. „Willkommen in
der modernsten Brüterei der Welt“, begrüßt
Herr Rayner am 30. März die Gäste seiner
neuen Anlage. Wir finden, das ist eine gute
Gelegenheit, Ihnen die Anlage zu zeigen,
bevor wir sie aus Gründen der Biosicherheit
abriegeln. Hier verfügen wir über die
aktuellsten Brütereisysteme. Unser Unternehmen
hat neben der ISO-Akkreditierung
auch das HACCP-Zertifikat erhalten.
SBA ist nicht nur führend in der Genetik
der weltweit beliebtesten Legerassen, sondern
versorgt Seqirus (ehemals CSL) zudem
mit Bruteiern zur Herstellung von Grippeschutzimpfstoffen
für den Menschen.
„Unser Marktanteil ist 2016 auf 65 Prozent
gestiegen und dürfte auch künftig wachsen“,
prophezeit Herr Rayner. „Da wir als unverzichtbarer
Belieferer der Legehennenindustrie,
in der Biosicherheit, Liefersicherheit
und Redundanz von größter Bedeutung
sind, tragen wir eine große Verantwortung.”
Biosicherheit und Risiken
Laut Herrn Rayner besteht der Unterschied
zwischen der Infrastruktur bisheriger Brütereien
und der neuen Anlage in Rochester in
dem Risiko, das vom gemeinsamen Standort
von Brüterei und Produktionsstätte sowie
von der Rückkehr der LKW und Transportkisten
zur Brüterei ausgeht. Die neue
Richtung für SBA, nämlich Risikominderung
und Stärkung der Sicherheit, beinhaltet
eine neue Brüterei sowie vier Elterntierbestände
mit einem wichtigen Biosicherheitspuffer
zwischen den einzelnen Bereichen.
„Eine externe Reinigungsanlage für LKW und
Transportkisten sowie drei neue Lieferwagen
mit einem nagelneuen Aufbau von Van Ravenhorst
sichern die Leistungsfähigkeit.“
Die LKW haben zwei Generatoren, damit
die Temperatur für die Küken jederzeit
stabil bleibt. Sie legen weite Lieferwege zurück
und werden bei niedrigen Temperaturen
im Süden, aber auch bei tropischen Witterungsverhältnissen
im Norden eingesetzt
Forschung in Konstruktion und
Ausstattung
„Jahrelang haben wir nach der besten Bauweise
und Ausstattung für unsere neue
Brüterei gesucht, denn wir wollten die Kükenqualität,
unsere Hygiene und die künftigen
Ausbaumöglichkeiten verbessern.
Durch Einsprüche und das Einschreiten
des VCAT hat sich der Bau um 12 Monate
verzögert“, erklärt Herr Rayner. „Die
Konstruktionsdaten wurden auf bestmögliches
Brutverhalten, optimale Automatisierung,
ideale Prozessabläufe und höchste
Gebäudehygiene ausgelegt.
„Wir wollten die beste verfügbare Heizungs-,
Lüftungs- und Klimaanlage (HLK),
um optimale Bedingungen und Luftströme
zu schaffen. Auch die Wasserhygiene
ist für uns von großer Bedeutung. Die Zusammenarbeit
mit Petersime hatte mehrere
Gründe: Zum einen sind sie technisch
sehr gut aufgestellt und haben in Australien
einen guten Kundenservice, zum anderen
sind die Anlagen leicht zu reinigen
und sehr energieeffizient. Vor allem aber
sind wir überzeugt, dass das Produkt von
Petersime die besten Küken produziert.
Neue Systeme
„Die einstufige Auslegung der Anlage von Petersime
ist mehrstufigen Brutsystemen überlegen,
da die optimierte Einzelchargensteuerung
eine engere Brutspanne hat und neben
der Schlupffähigkeit auch die Kükenqualität
und die Überlebenschancen verbessert.“
Außerdem meint Herr Rayner, dass
„das SPIDES-Prinzip einen gleichmäßigeren
Beginn der Brutzeit veranlasst, die
Schlupffähigkeit optimiert, die Homogenität
unter den Küken fördert und weniger
Spenderherden pro Einstallung erfordert.“
ECAT Automation ist ein in Frankreich ansässiger
Hersteller von Transportsystemen für
kleine, mittelgroße und große Brütereien.
„Dank der neuen ECAT-Systeme reduziert
sich die manuelle Handhabung der Eier, was
sich positiv auf Schlupffähigkeit und Kükenqualität
auswirkt“, erklärt Herr Rayner. „Jedes
System umfasst eine Reinigungsanlage für
automatische Transportwagen, Schalen und
Kisten sowie eine Trocknungs- und Desinfektionsanlage
zur Verbesserung der Hygiene.
Eine effiziente, akkurate Handhabung der
Küken mit technisch fortgeschrittenen Kükenzählern
gewährleistet genaue Kükenzahlen
in jeder Kiste, die an den Kunden ausgeliefert
wird. In einer modernen, hygienischen
Brüterei sind Belüftung und Luftströme von
elementarer Bedeutung. Bei unserer Luftstromstrategie
vom weißen in den schwarzen
Bereich haben wir den höchsten Druck
(Überdruck) in den saubersten Bereichen
und den geringsten Druck in den Bereichen
mit der höchsten Schmutzbelastung.“
Maximale Gebäudehygiene
„Wer die maximal mögliche Gebäudehygiene
erreichen will, muss genau planen
und umfangreich investieren.
Die Böden bestehen nicht aus anfälligem
Rohbeton, sondern sind mit Epoxidharz
vergossen. Alle Abflüsse und Automatisierungsanlagen
bestehen aus Edelstahl.
Wir haben eine bewegungsabhängige
Beleuchtungsanlage ohne Handschalter,
und unsere Wände sind frei von Kabelkanälen
und Steckdosen. Zusätzlich haben
wir eine Ringleitungsdesinfektionsanlage“,
beschreibt Herr Rayner.
„Die neue Niederlassung ist auf jährlich 14
Millionen Küken ausgelegt und kann im
existierenden Gebäude zusätzliche Inkubatoren
aufnehmen, sodass sich die Kapazität
bei steigender Nachfrage verdoppeln
lässt. „Die Planungsgenehmigung für den
Ausbau des Gebäudes liegt bereits vor. Wir
können also bei entsprechendem Bedarf
auf viertägige Schlupfzeit umstellen und
dabei dieselben Verarbeitungsbereiche
und -anlagen nutzen. Auch die neuen
Zuchtbetriebe werden dazu beitragen,
dass wir die aktuelle Kapazität verdoppeln
können. Wir haben also eine neue Brüterei.