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Neue Tore zur Welt

Neue Tore zur Welt
Lohmann Tierzucht hat sich seit Jahrzehnten erfolgreich als Schlüsselfigur in der Geflügelindustrie bewährt. Damit diese Erfolgsgeschichte weitergeschrieben werden kann, ist das Sichern von bereits existierenden Vertriebswegen und das Erschaffen von neuen Toren zur Welt von vorrangiger Bedeutung.


Die heutigen Herausforderungen unterscheiden sich stark von denen aus der Anfangszeit 1959, als LOHMANN TIERZUCHT sich auf Europa und Nordafrika konzentrierte. „In der Zwischenzeit haben wir eine globale Präsenz erreicht, indem wir 120 Länder auf allen Kontinenten, außer der Antarktis, abdecken“, meint Michael Seidel, Director of Business Development. „Während der letzten fünf Jahrzehnte ist LOHMANN TIERZUCHT zum weltweiten Spitzenreiter in der Produktion von Elterntieren und Legehennen geworden.“ Der Hauptsitz ist immer noch in Cuxhaven, genauso wie die beiden Brütereien in Altenwalde und Dorum und natürlich die ursprüngliche Zuchtfarm.

Neue Herausforderungen


Trotzdem haben sich die Zeiten geändert und die ganze Geflügelindustrie steht neuen Herausforderungen und Gefahren gegenüber.

Die schwerste ist die latente Anwesenheit von Geflügelgrippe bei Wildvögelpopulationen.

Ausbrüche von LPAI oder HPAI sind in allen Ländern zu jeder Zeit möglich und das Risiko ist während der Vogelflugzeit der Wildvögel am grössten. Ausbrüche haben nicht nur einen enormen Einfluss auf die Farmen sondern betreffen bis zu einem gewissen Grad das ganze Land. Auf jeden Fall sind der Transport und der Handel betroffen und werden gestört. Dieser Zeitraum kann vom Zeitpunkt der Säuberung und Desinfektion von 3 Monaten bis zu drei Jahren dauern, was zu Unterbrechungen von Lieferungen und Produktionszyklen führt. Tobias Baumgarten, Director of Global Production: „Um dies zu vermeiden ist LOHMANN TIERZUCHT in allen Schlüsselregionen mit eigenen Produktionsstätten für reine Linien und Großelterntiere weltweit gut aufgestellt z. B. in Deutschland, Dänemark, Brasilien, Kanada und in den USA.”

Produktionsgebiete


Um die Produktion und Zucht in Kanada zu sichern, hat Lohmann Tierzucht 2013 begonnen, dort eine neue Zuchtfarm zu errichten. Ort und Anlage der Zuchtfarm wurden so ausgewählt, dass ein sehr hoher Biosicherheitsstandard erreicht wird. Die Eier der neuen Produktionsstätte können nach Deutschland exportiert oder in der Lohmann Tierzucht Brüterei in Kanada geschlüpft werden.

„Dies erlaubt es uns, flexibler zu sein und gibt uns einen höheren genetischen Backup in Zeiten von Exportrestriktionen in einer der Produktionsgebiete“, erklärt Tobias Baumgarten. „Mit der wachsenden Produktion in Kanada ist dies ein möglicher Lieferant für Lohmann Kunden. 2014 wurde Spanien als zusätzlicher Standort für Lohmann Großelterntiere aufgenommen. Die spanischen Produktionsfarmen werden zusammen von Lohmann Tierzucht und unserem langjährigen Partner Ibertec gemanaged. Dies sichert eine hohe Kükenqualität und eine breite Erfahrung in der Industrie.“ Dieser neue Produktionsstandort bietet alle Produkte und könnte eine Option für Länder sein, in die Lohmann vorher nicht liefern konnte. Ein weiterer Vorteil des neuen Standortes ist, dass er näher an Nordafrika liegt, ein wichtiger und wachsender Zukunftsmarkt. Die Zeit, die für Lieferungen aus Spanien benötigt wird, ist wesentlich kürzer und die Küken sind näher beim Kunden, als dies von Lieferungen aus Kanada oder Deutschland der Fall wäre. Allerdings ist nicht nur die Produktion ausschlaggebend für Exporte. Gesundheitszertifikate müssen bereitgestellt werden. Wenn sich die liefernde Lohmann Brüterei und der zu beliefernde Lohmann Kunde in der Europäischen Union befinden, ist dies einfach, bedingt durch den gemeinsamen Markt und die bindenden EU Vorgaben für alle 28 Mitgliedsstaaten. Die EU folgt den Regularien der OIE (World Organistion for Animal Health) im Hinblick auf das Management und Verbringung von Geflügel im Falle eines Ausbruchs von Geflügelgrippe.

Regionalisierung


Die so genannte Regionalisierung ist ein wichtiges Werkzeug, um die Kontinuität bei Lieferungen und den normalen Geschäften zu gewährleisten, sofern nicht die unmittelbare Brüterei oder Farm betroffen ist.

Die Regionalisierung ist eine Methodik zur Seuchenkontrolle durch die Separierung von krankheitsfreien und betroffenen Regionen, auf Basis epidemiologischer Kriterien.

Exporte in und von Nicht-EU-Staaten sind komplexer, besonders, wenn die Regionalisierung nicht angewandt wird und gültige Gesundheitszertifikate gefordert werden.

In einigen Fällen sind Inspektionen der Farmen und Brütereien des Lieferanten als Verhandlungsbasis für ein vereinbartes Gesundheitszertifikat notwendig.

Informationsbesuch Bruteier und Eintagsküken


Eine offizielle Delegation aus Bolivien mit hochrangigen Behördenvertretern, wie Herrn Ing. Mauricio Ordoñez Castillo, Vorstandsvorsitzender der SENASAG, Dr. Javier Ernesto Suárez Hurtado, Direktor des staatlichen Veterinärdienstes SENSAG, Dr. Hernan Olivier Daza Gutierrez, Staatskommissar für Epidemiologie und Dr. Ornar Bernavidas Céspedes, Verantwortlicher für das Staatliche Programm für Geflügelgesundheit, besuchte Deutschland für eine Woche. Die Inspektion wurde von LOHMANN TIERZUCHT in Zusammenarbeit mit dem Zentralverband der Deutschen Geflügelwirtschaft organisiert.

Der Zweck war ein Informationsbesuch für Eier und Eintagsküken beim Friedrich Loeffler Institut und anderen zuständigen Veterinärbehörden, um mit dem deutschen Veterinärsystem und der Krankheitsprävention vertraut zu werden. „Unser Ziel war es, Vertrauen zu den Amtsträgern aufzubauen und den Weg für Lieferungen nach Bolivien zu ebnen“, sagt Michael Seidel.

Friedrich Loeffler Institut


Der Besuch begann beim Friedrich Loeffler Institut, dem Bundesforschungsinstitut für Tiergesundheit (FLI) mit Haupstitz auf der Insel Riems. Dr. J. Schell stellte die Arbeit des Instituts vor, die sich auf Tiergesundheit und Tierschutz auf den Farmen und auf den Schutz von Menschen gegen Zoonosen konzentriert.

Das Hauptthema des Besuchs war die Geflügelgrippe.

Prof. Harder und Prof. Grund stellten das FLI als internationales Referenzlabor der OIE bei Geflügelgrippe vor. Es folgte ein Update von Dr. Homeier über H5N8 Ausbrüche in Deutschland und Europa. “Das wichtigste war die Tatsache, dass alle Ausbrüche von Geflügelgrippe in Deutschland regional isolierte Fälle sind und keine Kreuzkontamination stattfand“ sagte Seidel.

Am zweiten Tag lag der Schwerpunkt bei der LOHMANN TIERZUCHT. Seidel: “Wir besuchten unser Hauptbüro in Cuxhaven und statteten dem Cuxhavener Veterinäramt einen Besuch ab. Biosicherheit war das Hauptthema der Präsentationen und Diskussionen. Selbstverständlich verfügt Lohmann Tierzucht als Geflügelzuchtunternehmen über die höchstmöglichen Standards.”

Veterinärsystem


Tag drei der Inspektion brachte uns zur GESEVO GmbH (Gesellschaft für Seuchenvorsorge) in Cloppenburg. Die Firma gehört verschiedenen Tierzüchterverbänden. Sie wird finanziert durch die Tierseuchenfonds der Bundesländer Niedersachsen und Mecklenburg Vorpommern. Das Ziel ist es, die Bekämpfung von Ausbrüchen von anzeigepflichtigen Tierkrankheiten so schnell und effizient wie möglich zu organisieren. Dies geschieht durch das Töten und die Entsorgung von infizierten Herden gemäß des Deutschen Tierschutzgesetzes, um eine Ausbreitung der Krankheit zu vermeiden. Die Firma, die 2008 gegründet wurde, ist in der Lage, voll ausgerüstete LKWS mit Reinigungs- und Desinfektionsmaterial innerhalb von sechs Stunden nach Alarmmeldung loszuschicken.

E s folgte ein Besuch des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft in Berlin. Dr. Axel Stockmann, Leiter der Abteilung 334, verantwortlich für Veterinärangelegenheiten bezogen auf Handel und internationale Tiergesundheitspolitik, hieß die Delegation zusammen mit Dr. Anette Jackst willkommen und gab eine Einführung in das Deutsche Veterinärsystem. Schließlich bat Frau Dr. Jackst, das zwischen Deutschland und Bolivien vereinbarte Gesundheitszeugnis basierend auf der Regionalisierung auf Bezirksebene zu berücksichtigen.“ Dies wurde bedingt vereinbart und könnte zu neuen Liefermöglichkeiten aus Deutschland führen”, sagt Seidel. „Vor dem Rückflug besuchten wir die Lufthansa Animal Lounge auf dem Frankfurter Flughafen zusammen mit der hessischen Veterinär-Grenzkontrollstation.”

Vietnamesische Expertendelegation


Ein ähnliches Besuchsprogramm wurde im November 2013 mit einer vietnamesischen Expertendelegation des Ministeriums für Landwirtschaft und ländliche Entwicklung durchgeführt. Als Ergebnis des Besuches gibt es seit dem 18. Februar 2014 ein “Veterinärzertifikat für den Export von Eintagsküken aus der Bundesrepublik Deutschland in die Sozialistische Republik Vietnam“ mit direktem Bezug zu Zuchtunternehmen und Brütereien.

Als Ergebnis wurden die Handelsbarrieren aufgrund des Vertrauens in das Deutsche Veterinärsystem und Krankheitsvorsorge, selbst im Falle eines Ausbruchs von Geflügelgrippe herabgesetzt. Der nächste logische Schritt, um die Handelsbeziehung beider Länder auszuweiten, war der einwöchige Besuch der Expertengruppe im Juni dieses Jahr, geführt vom Vizevorsitzenden der Vietnamesischen Tierärztlichen Vereinigung, Dr. Tran Dinh Tu und Dr. Mai Van Hiep, stellvertretender Direktor der Hauptabteilung Tiergesundheit, Ministerium für Landwirtschaft und ländliche Entwicklung.

Zweck des Besuches war die Etablierung einer engeren Zusammenarbeit zwischen den Veterinärbehörden und den Handelsunternehmen beider Länder. Auf der Agenda standen Besuche von Lege-, Broiler- und Eiproduktionsfirmen sowie die Eröffnungskonferenz des Ministeriums für Ernährung und Landwirtschaft in Berlin. Während dieser Veranstaltung begrüßte Vizeminister Peter Bleser die Gruppe.

“Initiiert durch LOHMANN TIERZUCHT und den Deutschen Geflügelverband und unterstützt durch das Bundeslandwirtschaftsministerium bestätigten diese Programme, dass Vertrauen eine wichtige Voraussetzung darstellt, um Handelswege für Geflügel und Bruteier zwischen Deutschland und Ländern auf der ganzen Welt aufzubauen und zu erleichtern“ schließt Seidel Michael B. Seidel


Besuch beim Friedrich Löffler Institut (Bibliothek)


Parlamentarischer Staatssekretär mit Vietnamesischer Delegation im Foyer des Ministeriums


Herr M. Kroschel im Gespräch mit der Übersetzerin Frau Anke Friedel-Nguyen, Dr. Tran Dinh Tu und Dr. Mai Van Hiep


Ausflug zum Brandenburger Brandenburger Tor in Berlin


Bolivianische Delegation v.l.n.r.: Dr. O. Benavides Ordnoñez Castillo, Dr. J. E. Suárez Hurtado, Dr.Benavides Céspedes, Ing. M. Dr. H. O. Daza Gutierrez


Besuch der Bolivianischen Delegation beim Friedrich Löffler Institiut


Herr Kroschel führt die Gruppe durch die Packstation


Besuch der Bolivianischen Delegation im Friedrich Löffler Institut

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