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SAM – Als wesentlicher Bestandteil des Managements alternativer Haltungsformen

SAM – Als wesentlicher Bestandteil des Managements alternativer Haltungsformen

Vielleicht haben Sie uns kürzlich über strategisches aktives Management (SAM) sprechen hören und sich gefragt, was das eigentlich bedeutet.

In diesem Artikel möchten wir diese Frage für Sie klären und anhand einiger Beispiele verdeutlichen, was SAM eigentlich ist und wie Sie es in Ihr alltägliches Management integrieren sollten.

Wir wissen alle, dass Hühner keine Veränderungen mögen. Bieten wir ihnen in einer idealen Welt die richtigen Bedingungen mit qualitativ hochwertigem Futter und Wasser, werden die Hühner ihr volles genetisches Potential entfalten und wir können uns bequem zurück lehnen, während sie die harte Arbeit erledigen.

Wir wissen aber auch, dass mit dem Wechsel von der Käfighaltung hin zur Freilandhaltung bzw. der ökologischen Haltung nicht nur der Einfluss durch das Management exponentiell zunimmt, sondern auch der Einfluss externer Faktoren (welche sich oft unserer Kontrolle entziehen) wie plötzliche Wetter- oder Temperaturschwankungen, Verhaltensänderungen oder Veränderungen der Stoffwechselsituation aufgrund von Stress oder gesundheitlichen Problemen, eine größere Rolle bei der Beurteilung der Leistungsfähigkeit unserer Herde spielen werden.

Vor diesem Hintergrund sollten wir jederzeit darauf vorbereitet sein, unsere alltäglichen Managementmaßnahmen an den aktuellen Zustand der Herde anzupassen.

Demnach kann man viele Managementpraktiken in der käfigfreien Legehennenhaltung unter dem Oberbegriff SAM zusammenfassen:

  • Strategisch – Anpassung des Managements an hinzukommende vorhersehbare Verhaltens- oder Leistungsprobleme.
  • Aktiv – Anpassung des Managements an nicht vorhersehbare Verhaltens- oder Leistungsprobleme.
  • Management – Umfasst die üblichen Vorgehensweisen im Umgang mit Ernährungs- und Gesundheitsfragen.

Gehen wir nun etwas in die Tiefe und schauen uns ein paar Beispiele von SAM an und wann und wie wir es einsetzen sollten!

Zunächst muss uns klar sein, dass SAM ohne ein leistungsfähiges Monitoring unmöglich ist.

Leider wird ein Monitoring häufig als eher gewöhnlich angesehen oder als eine Möglichkeit die gesetzlichen Vorgaben zu erfüllen.

Monitoringprogramme sollten auf Ihren Betrieb zugeschnitten sein und alle Management Praktiken sowie alle standortspezifischen Probleme abdecken, die bei vorherigen Herden bereits aufgetreten sind.

Sie sind unsere Augen und Ohren in unseren Herden und helfen uns ein Risiko frühzeitig zu erkennen bevor es zu einem kostspieligen Problem wird und machen uns darauf aufmerksam, wann wir mit Maßnahmen bezüglich des Managements, der Tiergesundheit oder der Ernährung eingreifen müssen.
  • Monitoringprogramme ermöglichen es, einen vollständigen Überblick über Ihre Herde zu erhalten, was nicht nur der laufenden Herde zu Gute kommt, sondern auch bei der Planung der nächsten Herden hilfreich ist.

Als nächstes müssen wir verstehen, wann und wie wir SAMeinsetzen.

Ein gutes Beispiel dafür ist die Fütterung und das Körpergewicht.

Stellen wir uns vor, wir füttern das bestmögliche Futter, das alle von LOHMANN BREEDERS empfohlene Nährstoffgehalte erfüllt.



Wie lautet nun der 1. Schritt, um fortzufahren?

Option 1
Standardverfahren


Das Futter wechseln? Aber warum? Auf dem Papier sieht alles gut aus. Eine Änderung des Futters könnte sich negativ auf die gesamte Herde auswirken.


Das Stallklima verändern? Aber warum? Die durchschnittlichen Temperaturen sind in Ordnung und unnötige Veränderungen könnten die Leistung der gesamten Herde beeinträchtigen.



Die Hühner mit Zusatzstoffen unterstützen? Aber warum? Dies könnte kostspielig oder unnötig sein und zusätzlich schädliche Nebenwirkungen haben, wie etwa die Verstopfung von Wasserleitungen.

Option 2
Use SAM

Dieser Vorgang von Beobachten und Anpassen der Maßnahmen ist in alternativen Haltungsformen unerlässlich und gehört zum Grundsatz des strategischen aktiven Managements.


Es gibt viele Bereiche, die unter das Motto von SAM fallen

Beleuchtung. Lichtprogramme die sich an der Entwicklung der Hennen orientieren – die Lichtintensität als Werkzeug um das Verhalten zu steuern – Lichtdimmprogramme zur Kontrolle von gewünschten und unerwünschten Bewegungsmustern.

Nestboxen. Öffnungs- und Schließzeiten angepasst an die Legegewohnheiten um negatives Verhalten zu vermeiden.

Enrichment. Je nach Art des Enrichmemts sollte es stets strategisch eingesetzt werden. Wie in der von LOHMANN BREEDERS entwickelten RISE-Strategie dargestellt, kann das Enrichment dazu genutzt werden, einem unerwünschtem Verhalten entgegenzuwirken und vorzubeugen.

Strategien für den Erhalt der Gesundheit. Sollten stets an den aktuellen Gesundheitsstatus, den Standort und den Infektionsdruck von außen angepasst sein.

Fütterung. Sollte nicht nur dazu dienen die Herde im Gleichgewicht zu halten, sondern auch dazu die Beweglichkeit zu fördern oder kann als Enrichment genutzt werden.

Natürliches Verhalten. Keine zwei Herden sind gleich und was bei der einen funktioniert, funktioniert vielleicht nicht bei der anderen, Beobachten und Reagieren ist also entscheidend. Ein Beispiel ist das wiederholte Auftreten von Zusammendrängen. Das natürliche Verhalten kann schnell umschlagen. Das Erkennen von bestimmten Verhaltensmustern kann dabei helfen zu verhindern, dass aus dem Zusammendrängen ein Erdrücken wird. Verwenden Sie als nützliches Hilfsmittel das Piling-Analyseformular von LOHMANN BREEDERS.

Wie Sie sehen, gibt es viele Bereiche, in denen der Einsatz von SAM unerlässlich ist. In alternativen Haltungssystemen sollten wir das Management stets daran anpassen, was vor unseren Augen passiert und nicht an das, was wir erwarten würden.

Wenn wir das tun, wird die Partnerschaft zwischen uns und unseren Hühnern in jeder Herde großartige Ergebnisse ermöglichen.

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